Alles zu Medizin und Gesundheit

Oberschenkelprothese – Arbeitsweise, Aufbau, Arten

by Joshua Alexander

Als Oberschenkelprothese wird ein Körperersatzstück bezeichnet, das nach der Entfernung des Beines oberhalb der Kniescheibe genutzt wird. Diese Prothese befindet sich außerhalb des Körpers und zählt dementsprechend zu den Exoprothesen.

Wie ist eine Oberschenkelprothese aufgebaut? Im Wesentlichen besteht die Prothese aus fünf Komponenten. Der Schaft umschließt den Stumpf und leitet die Belastung auf die Prothese. Die Lastübertragung erfolgt bei einer Oberschenkelprothese über den Sitzbeinhöcker oder über die gesamte Oberfläche des Stumpfes. Bei dieser Art der Prothese gibt es nur sehr wenige druckempfindliche Knochen, die entlastet werden müssen. Trotzdem muss man den Muskeln ausreichend Platz bieten, damit sie sich ausdehnen können. So wird die Lastverteilung perfekt optimiert. Das Knie der Prothese kann sowohl mehrachsige oder mechanisch aufgebaut sein. Darüber hinaus kann es ohne Hydraulik oder mikroprozessgesteuert aufgebaut sein. Generell besteht der Teil des Unterschenkels aus einem Rohrskelett. Doch es gibt auch Varianten, welche aus Carbonfaser-Stangen bzw. Hartschalen gefertigt sind. Ein Nachteil dabei ist, dass das Funktionsumfang eingeschränkt ist. Im Fußteil der Prothese ist ein Bewegungselement integriert, das die Bewegungen des Sprunggelenkes nachahmen soll. Für diese Zwecke werden gegenwärtig Carbonfasern verwendet. Der letzte Teil ist die Verkleidung, auf diesen Teil wird bei Sportprothesen gerne verzichtet.  

Was muss man beachten?  

Bei den Prothesen für die unteren Extremitäten stößt man sehr oft auf die Begriffe Mobilitätsklasse bzw. Mobilitätsgrad. Teilweise spricht man aber auch über den Aktivitätsgrad oder über die Aktivitätsklasse. Prinzipiell haben alle Bezeichnungen ein und dieselbe Bedeutung. Sie machen es möglich, dass die Leistung des Amputierten klassifiziert wird. Hierbei ist allerdings nicht der gegenwärtige Zustand des Amputierten gemeint, sondern das Potenzial der Therapie. Diese Einteilung wird ebenso von den Herstellern der Passteile verwendet, doch hierbei wird in der Kombination mit maximalen Gewichten gearbeitet. In der Realität kursieren etliche Formulierungen der Aktivitätsklasse, sei es in Verträgen von Krankenkassen, Herstellerinformationen usw. Doch in der Kernaussage sind sie ähnlich. Generell kann bei den Prothesen in die prothetische Versorgung der oberen und unteren Extremitäten unterscheiden. Des Weiteren wird häufig anhand der Einsatzgebiete unterschieden.  

Die Alltagsprothese  

Wie der Name es bereits vermuten lässt, wird diese Prothesenart im Alltag verwendet und getragen. Bei der Auswahl der Prothesen muss man auf das persönliche und häusliche Umfeld achten. Freizeitaktivitäten und die Situation am Arbeitsplatz müssen ebenfalls berücksichtigt werden.  

Die Ersatzprothese  

Auch hier deutet der Name auf das Einsatzgebiet. Diese Art hat die Aufgabe, die Alltagsprothese ersetzen zu können, sollte diese nicht einsatzfähig sein. Die Ersatzprothesen werden allerdings nur von Berufsgenossenschaftlichen Versicherungen bzw. in einzelnen Fällen von privaten Versicherungen übernommen.  Neben den vorgestellten Varianten gibt es noch etliche weitere Varianten. Dazu zählen zum Beispiel die Badeprothesen, die Sportprothese und die Arbeitsprothese.

Teilen